habe ich mir heute Nachmittag im Hotel. Es ist schon Wochen her, dass ich am Sonntagnachmittag so eine Flut von Reservierungsanfragen hatte. Zum Glück war sonst nichts los, da konnte ich mich dann in aller Ruhe an den Rechner setzen und meine Buchungsbestätigungen und Zimmerangebote schreiben. Morgen kommt dann mein erster Arbeitstag im Call-Center. Gespannt bin ich schon, wie es wird. Zumal es ja noch völlig unsicher ist, ob und wie lange ich da bleiben kann bzw. werde.
heute während meines Spazierganges in der Speicherstadt hingegeben. Denn im Stellenteil der Zeitung fand sich ein Angebot für einen Job, den ich viel lieber machen würde, als diesen blödsinnigen Call-Center-Job, mit dem ich am Montag beginne. Viel Chancen, die Stelle zu bekommen, rechne ich mir zwar nicht aus, aber anrufen werde ich dort auf jeden Fall. Denn es nicht wenigstens versucht zu haben, diesen Vorwurf will ich mir keinesfalls machen. Schwierig könnte es vielleicht werden, wenn sie mich zu einem Vorstellungsgespräch einladen, denn das könnte ich in den nächsten zwei Wochen nur vormittags machen, denn ab mittags muss ich ja im Call-Center antanzen. Und dort mit einem fröhlichen Lächeln auf dem Gesicht zu erscheinen und um einen freien Tag zu bitten, weil ich anderweitig ein Vorstellungsgespräch habe scheint mir keine besonders gute Idee zu sein, ebenso wie sich krank melden. Da dürfte ich diesen Job schneller los sein als mir lieb ist und nachher stehe ich dann mit leeren Händen da, wenn ich denn anderen Job nicht bekomme. Alles schwierig und kompliziert. Mal seh'n, wie ich das am besten löse. Bemerkenswert finde ich es ja schön, dass ich mich, auch nach drei Jahren erfolgloser Stellensuche, immer noch bei bestimmten Inseraten, zu Träumereien von beruflicher Erfüllung und ausreichendem Verdienst hinreißen lasse. Aber zum Glück habe ich in der Zeit gelernt, Enttäuschungen zu bewältigen.
herrjott - 14. Jan, 18:40
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Tagesnotizen
ist zweifelsohne
Pandora. Habe ich bei
Neko entdeckt. Ist so, als ob man in alten Singleplatten stöbern würde. Macht riesig Spaß und eh man sich versieht hat man schon eine Stunde mit Musik hören zugebracht.
herrjott - 13. Jan, 19:49
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Tagesnotizen
für einen einzigen Satz. Nein, die Rede ist nicht von Joyce, sondern von Marlene Streeruwitz. Ihren Roman,
Jessica, 30
habe ich gerade fertig gelesen und stelle ihn
hier vor.
herrjott - 13. Jan, 18:23
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Frischlese
dem berühmten britischen Autor von Agentenromanen und meiner, angeblich
nicht existenten Heimatstadt sah ich bislang keinerlei Verbindung, bis ich heute morgen in der FR einen Artikel über Carrès Roman "Der ewige Gärtner" las, in dem der Held des Buches eben dieser Stadt einen Besuch abstattet. Ob das nun ausreicht, dieses Buch zu kaufen und zu lesen, weiss ich nicht. Denn die Rezensionen, die der Perlentaucher vorstellte
(hier) boten doch einen ziemlich gemischten Eindruck. Na ja, wenn es mir mal im Modernen Antiquariat über den Weg laufen sollte.
herrjott - 13. Jan, 11:16
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Tagesnotizen
muss ich den heutigen Vormittag. Die Bewerberrunde habe ich erfolgreich bestanden und habe jetzt eine halbwegs feste Stellenzusage in der Tasche. Am Montag beginnt eine zweiwöchige Probezeit nach der man dann einen Vertrag über drei Monate bekommt. Sollte das Unternehmen dann immer noch mit einem zufrieden sein, würde man einen Jahresvertrag erhalten und danach dann eine unbefristete Einstellung. Soweit die Formalien, aber die wären für mich akzeptabel. Der Job ist natürlich nicht der Hit, es geht um Zeitungsabos werben. Wollte ich nie machen, aber jetzt tue ich es doch. Denn besser als Hartz IV ist es allemal. Dennoch bin ich mir noch nicht hundertprozentig sicher, ob ich den Job wirklich annehmen soll. Was spricht dafür, was dagegen:
Pro:
- festes Gehalt
- keine private Krankenversicherung mehr
- gut ausgestattete Arbeitsplätze mit Trennwänden zwischen den Plätzen
- keine riesigen Räume, wie beim Mafo-Institut
- Lärmpegel wahrscheinlich geringer
- nette, ruhige und freundliche Atmospäre
- von der Gesprächsführung sicher ein wenig abwechslungsreicher als das sture Ablesen von Fragebögen
Contra:
- Outbound
- fremden Menschen was verkaufen oder besser gesagt aufschwatzen
- keine Perspektive
- schlechtes Image "du verkaufst Abos am Telefon, igitt"
- kann ich mich mit der Arbeit identifizieren
- Stundenlohn nicht der Hit, aber es reicht zum Leben
So, das muss ich jetzt erst einmal überschlafen und überdenken.
herrjott - 12. Jan, 15:16
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Tagesnotizen
Nach langem Überlegen habe ich jetzt doch bei zwei Call-Center angerufen, die Telefonagenten für den Outbound-Bereich suchen. Bei dem einen findet die Bewerberrunde bereits morgen statt und gegebenenfalls könnte ich dort schon am Montag anfangen, beim zweiten ist die Vorstellungsrunde nächste Woche. Bin natürlich noch ein wenig unsicher, ob ich von meiner Seite aus zusagen soll, wenn sie mir eine Stelle anbieten. Aber angesichts meiner finanziell sehr angespannten Situation habe ich nicht allzu viele Alternativen. Das Hefteverteilen müsste ich dann natürlich aufgeben, ebenso wie den Job im Marktforschungsinstitut, aber dort zieht es mich sowieso nicht mehr hin. Und meinen laufenden Minijob kann ich bestimmt da mit unterbringen, denn der findet ja eh nur am Wochenende statt. Eine inhaltliche Perspektive bietet solch eine Arbeit sicher nicht und komisch ist es schon, dass ich mich jetzt doch für solch einen Job bewerbe. Aber bei rund 6.700 Euro, die ich im vergangenen Jahr von Sparbuch und Aktiendepot nehmen musste, um zu leben, bleibt da keine andere Wahl. Nun, noch habe ich den Job nicht. Morgen weiß ich mehr.
herrjott - 11. Jan, 13:20
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Tagesnotizen
über mich selbst. Was zum Teufel bloß hat mich gestern Abend, als ich so gegen zehn Uhr ins Bett ging, dazu getrieben, eine ganze Flasche Weißwein zu leeren und ich fühlte mich danach noch nicht einmal betrunken. Fest vorgenommen hatte ich mir, ein, höchstens zwei Glas Wein zu konsumieren, aber dann war die Buchlektüre so spannend, die Hemmschwelle sank, ach komm, ob zwei oder drei Gläser, was macht das schon aus, und als das dritte Glas getrunken war, da sagte ich mir, jetzt kannst du den kümmerlichen Rest in der Flasche auch noch trinken. Gesagt, getan und schon waren 0,7 Liter Wein getrunken. Nee, das war keine gute Aktion, zumal das in letzter Zeit häufiger vorkommt.
herrjott - 11. Jan, 11:14
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Tagesnotizen
bin ich heute Abend kreuz und quer durch die Stadt gejagt. Nein, nach gemütlichen Gehen war mir heute, im Gegensatz zu gestern, offenbar nicht zumute. Irgendwann bin ich im Kontorhausviertel angekommen, einem Teil der Hamburger Innenstadt, der eine Faszination auf mich ausübt, die ich nicht näher bestimmen kann. Aber ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt, wenn ich im Innenhof des Chilehauses, oder so wie heute Abend, im Innenhof des Sprinkenhofs stehe, umgehen von einem riesigen Geviert von roten Backsteinen und in den Himmel blicke.

herrjott - 10. Jan, 21:15
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Tagesnotizen
So, in einem Anfall von Arbeitswut habe ich soeben mein gesamtes Haushaltsbuch für 2006 erstellt. Jetzt brauche ich nur noch die laufenden Ein- und Ausgaben einzutragen und darauf hoffen, dass am Jahresende 2006 die finanzielle Bilanz nicht ganz so verheerend ausfällt, wie im vergangenen Jahr.
herrjott - 10. Jan, 14:18
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Tagesnotizen
ist es ja schon, wenn man morgens um sechs aufwacht, automatisch das Radio anstellt und man in den Nachrichten als erstes die Meldung hört, dass im Irak wieder 28 Menschen bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben gekommen sind. Den ersten Teil der Tagesroutine habe ich schon einmal hinter mir, jetzt wird gefrühstückt und dann sehe ich weiter.
herrjott - 10. Jan, 09:36
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Tagesnotizen
Bitterkalt war es, als ich vorhin quer durch Eimsbüttel, dem Schanzenviertel und St. Pauli zum Hafen spazierte. Die Dämmerung brach langsam herein, der Mond ging auf und es herrschte ein wahnsinnig schönes Licht. Ganz klein und mickrig kam ich mir mit meiner kleinen Digitalkamera unter den ganzen professionellen Fotografen vor, die, ausgestattet mit zig verschiedenen Objektiven und Stativ nebst diversen Kameras, auch diese besondere Stimmung einfangen wollten. Davon habe ich mich aber nicht beirren lassen und auch ein paar Bilder gemacht.
Ich find's ja immer toll, wenn Containerschiffe im Hafen ankommen oder ihn verlassen. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich selber mal im Urlaub als Passagier auf solch einem Schiff mitgereist bin
Das
Dockland ist ja mittlerweile so gut wie fertig und ich finde es sieht für ein Bürogebäude einfach toll aus und die Lage direkt am Wasser ist auch nicht zu verachten
Wie ich das Ensemble von Bürogebäuden an der Elbtreppe aufs Bild bannen kann, muss ich mir noch mal überlegen. Hier ist zumindest ein erster Versuch

herrjott - 9. Jan, 19:20
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Tagesnotizen
Auf der Suche nach einem Job habe ich mich heute auf eine Anzeige gemeldet in der Hobbychatter gesucht wurden. Ein kurzes Telefongespräch brachte dann die folgenden Infos: Man bekommt Fotos von Frauen gemailt, für die man dann ein Profil erstellen soll, dass dann auf diversen Kontaktforen eingestellt wird. Die Männer, die eines dieser Profile anklicken, werden dann auf eine 0900-Nummer verwiesen und wenn es dann zum Telefonkontakt zwischen der betreffenden Dame und dem Herrn kommt, wird man am Telefonumsatz beteiligt. Ist natürlich die reinste Abzocke, aber ich lasse mir dennoch die Unterlagen mal zuschicken. Was finanziell dabei für mich rausspringen wird, konnte oder wollte mir die Dame am Telefon nicht verraten. Aber viel wird es wohl nicht sein, vermute ich mal. Aber egal, momentan zählt für mich jeder Cent, selbst wenn er mit solchen Jobs verdient werden muss. Denn wie hat B. Brecht so treffend gesagt "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."
herrjott - 9. Jan, 12:20
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Tagesnotizen
zuletzt glücklich, so richtig glücklich? Dass ich die Welt umarmte, all ihre Schönheit in mir spürte, voller Stolz war auf das soeben vollbrachte oder mich freute an der Nachricht, der Geste, dem Geschenk, dem Gunstbeweis eines mir nahestehenden oder fremden Menschen. Und von diesem Gefühl durchdrungen zu sein, bis in die letzte Nervenfaser. Lange habe ich heute Nachmittag nach solch einen Moment gesucht in meinen letzten Lebensjahren. Doch gefunden habe ich ihn nicht. Oder liegt es vielleicht an meiner mangelnden Sensibilität? "Das Glück?" sprach der schöne Vogel und lachte mit seinem goldenen Schnabel, "das Glück, o Freund, ist überall, in Berg und Tal, in Blume und Kristall." heißt es in Hermann Hesses Liebesmärchen "Piktors Verwandlungen". Nun denn, dann also ab sofort mit wachem Blick und offenen Herzen durch die Welt ziehen, auf dass ich das Glück sehe.
herrjott - 8. Jan, 20:57
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letzte Nacht getrunken, angetrunken mitten in der Nacht aufgestanden und noch eine Stunde mich bei Finya durch die Profile geklickt, heute morgen dann aber doch relativ früh aufgewacht, vor mich hin gedöst, Radio gehört, aufgestanden und nach der Dusche mit Entsetzen festgestellt, dass ich über Nacht ein Kilo zugenommen habe. Irgendwas muss da passieren, mehr Disziplin beim Essen, mehr Bewegung, weniger Alk.
herrjott - 8. Jan, 11:12
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