scheine ich offenbar für meinen Call-Center-Job zu sein. Denn wie mir heute ein Kunde am Telefon mitteilte, hätte ich eine vertrauenserweckende Stimme. Dann hat sich der gesteigerte Konsum von Schmalzgebackenem ja doch gelohnt.
das waren die Sachen die heute Vormittag auf meiner Programmliste standen und die ich auch alle brav erledigt habe. Nur der Friseurbesuch brachte ein suboptimales Ergebnis. Denn trotz meines Hinweises, meine drei Haarwirbel am Hinterkopf nicht völlig kurz zu schneiden, hatte die für meinen Haarschnitt zuständige junge Dame nichts besseres zu tun, als eben gerade dieses. Na ja, jetzt stehen mir die nächsten zwei, drei Wochen die Haare zu Berge. Nun gut, es gibt Schlimmeres. Jetzt gleich noch ein paar Stullen schmieren, dann noch eine lange Fahrt mit der U-Bahn und dann wird bis 21:00 Uhr telefoniert.
herrjott - 14. Mär, 11:46
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Tagesnotizen
brauchte ich für das Geburtstagsgeschenk meines Vaters nicht extra in die Innenstadt zu fahren und so konnte ich dann den sonnigen Nachmittag für einen schönen Spaziergang nutzen. Habe mal wieder eine meiner üblichen Runden gemacht: Eimsbüttel > Schanzenviertel > Fischmarkt > Landungsbrücken > Heiligengeistfeld > Schanzenviertel > Eimsbüttel.
Der Hamburger Szenegänger hat seine Prinzipien und dazu gehört, dass die Latte Machiato oder der Galao ab Mitte März, wenn die Sonne scheint, im Freien einzunehmen ist, auch wenn sich die Schneeberge noch so hoch türmen. Denn sehen und gesehen werden, allein das zählt auf der Portugiesenmeile gegenüber der Roten Flora. Das Dock 47 gehört mit zu den auffallendsten Bürogebäuden in Hamburg. Nicht nur wegen seiner leuchtend roten Farbe, sondern auch wegen seiner leicht nach außen geneigten Fasssade, die dem Ganzen einen etwas wackeligen Eindruck verleihen. Und zwei Hafenblickbilder runden das Thumbnail-Experiment ab. Jetzt muss ich nur noch schauen, wie ich die Tabelle in die Mitte des Beitrag platziert bekomme.
herrjott - 13. Mär, 18:57
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Tagesnotizen
dieser kleine Morgenspaziergang durchs tief verschneite Eimsbüttel. Müllboxen, Autos, Elektrokästen, Fahrräder, alles ist mit einer dicken Puderzuckerschicht überzogen
Das Gemüse hält sich dank Naturkühlung länger frisch
und der wichtigste Haushaltsgegenstand hat sich auch mal eine kurze Verschnaufpause verdient

herrjott - 11. Mär, 12:19
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Tagesnotizen
musste ich mir immer wieder vorsagen, als ich eben eine kleine Runde um den Block drehte. Denn nach so, wie es heute in Hamburg geschneit hat
scheinen die sonnigen Tage noch in unendlicher Ferne zu liegen. Aber dafür ist die Stimmung jetzt draussen einfach zauberhaft. Alles ist still, der Schnee glitzert im Schein der Straßenlaternen, hin und wieder schleicht sich langsam ein Auto durch die tief verschneiten Seitenstraßen.
herrjott - 10. Mär, 22:09
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Tagesnotizen
in den Arbeitstag ist es, wenn man zu Beginn gleich drei Katastrophenanrufe hintereinander bekommt und es dann auch noch mit Menschen zu tun, die sich so in ihre Wut hineingesteigert haben, dass sie gar nicht mehr in der Lage sind, die Aussagen ihres Gegenübers, in diesem Falle von mir, wahrzunehmen. Na gut, ich hab's überstanden und dank meiner ausgeprägten phlegmatischen Persönlichkeit perlt das wilde Getobe der Anrufer eh an mir ab. Und dann gibt's da noch den Kunden, der mich jetzt schon zum vierten Mal angerufen hat und dem ich jedes Mal aufs Neue sage ja, die Sendung ist zugestellt worden, sie wurde einem Herrn V. ausgehändigt, setzen sie sich mit dem Empfänger in Verbindung und ansonsten schicken wir ihnen gerne eine Kopie der Empfangsbestätigung zu, die kostet aber 10 Euro. Gut, da habe ich heute vorgeschlagen, dass sich Absender und Empfänger die Kosten teilen könnten. Jetzt laufen bestimmt die Telefondrähte heiss und morgen habe ich den Menschen wieder in der Leitung. Wobei das Entscheidende ja darin besteht, dass er durch seine zig Telefonate bereits mehr Geld ausgegeben hat, als ihm diese Quittung kostet.
gestern Nacht, werden jetzt schon langsam die Augenlider schwer. Ein deutlicher Hinweis, dass ich mich demnächst mal ins Bett begeben sollte. Neuen Lesestoff habe ich mir grade noch besorgt. Jetzt noch ein wenig an der Presseschau für morgen arbeiten und dann geht's ab in die Falle. Zum Glück brauche ich morgen erst um 15:15 Uhr im Call-Center zu sein, geht dann zwar bis 21:00 Uhr, aber das ist schon okay so. Die Marktforschungsgeschichte bei der ich gestern war, war mal wieder eine recht schräge Veranstaltung. Diesmal ging es darum, die Werbung eines skandinavischen Veranstalters für Kommunikationsseminare zu begutachten. Knapp zwei Stunden hirnrissige Dampfplauderei bei Wasser, Saft und Schnittchen, aber immerhin gab's dafür 50 Euros bar auf die Hand und dafür nimmt man denn auch mal ein bisschen weniger Schlaf in Kauf.
herrjott - 7. Mär, 19:30
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Innerhalb von drei Monaten haben bei mir im Viertel zwei Bioläden geschlossen. In dem einen, der neben einem Lebensmittelmarkt auch einen kleinen Imbiss anbot, habe ich zwar nie eingekauft, aber irgendwie fand ich den Laden von seiner Ausstrahlung her sehr sympathisch. Schöne, helle Räume, die Waren in sehr ästhetischer Aufmachung präsentiert, dass hatte nichts mehr vom Latzhosen-Style der siebziger und achtziger Jahre. Nein, hier wurde unverhohlen der gut verdienende Mittelstand angesprochen. Der zweite Laden entsprach da schon eher dem Bild des traditionellen Bioladens. Wesentlich kleiner, aber doch mit einem gut sortierten Angebot, existierte er seit 19 Jahren. Beide Läden haben jetzt schließen müssen, weil sie dem Konkurrenzdruck durch den Bio-Supermarkt nicht mehr standhalten konnten. Und ich denke mal, dass das Ladensterben im Biolebensmittelhandel noch weitergehen wird. Denn in der Regel haben diese Ladenbesitzer ja nicht die Möglichkeit auf der Preisebene mit der Supermarktkonkurrenz zu konkurrieren. Und auch die Käufer von Biolebensmitteln schauen mittlerweile auf den Preis. Und wenn sie ihren Bio-Apfelsaft im großen Geschäft x-Prozent günstiger kaufen können, dann wird er eben dort eingekauft. Wie in diesem Marktbereich die Entwicklung weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Der Spar-Markt bei mir wirbt seit einiger Zeit groß damit, dass er jetzt auch Bio-Obst im Angebot hat. Aber so wie in den sechziger und siebziger Jahren mit dem Aussterben der "Tante-Emma-Läden" ein Stück Alltagskultur verloren gegangen ist, so dürften in ein paar Jahren auch die traditionellen Bioläden der Vergangenheit angehören.
herrjott - 6. Mär, 16:19
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wie man es an den St. Pauli Landungsbrücken tagein, tagaus beobachten kann ist in der Gegend rund um den Kleinen Grasbrook nicht viel zu sehen. Gestern war ich mit dem Rad dort gewesen und habe mich dort ein wenig umgeschaut.
An den Kaianlagen herrschte gähnende Leere, nur ein unförmiger, riesiger Autotransporter hatte am O'Swaldkai festgemacht aus dem unablässig Pkw herausgefahren wurden.
Und doch gibt es in dieser tristen Gegend ein Kleinod, das ich mit Sicherheit in den nächsten Wochen und Monaten noch des öfteren besuchen werde. Das
Museum der Arbeit hat hier nämlich eine Außenstelle eingerichtet und wenn das Projekt fertig ist, kann man hier alte Kaianlagen mit Hafenkränen besichtigen.
Und während man so durch die vergangene Arbeitswelt schlendert, staunend an den alten Hafenkränen emporblickt, die im Vergleich zu den modernen Containerbrücken doch irgendwie zierlich wirken,
sieht man im Hintergrund die Silhouette der Hafencity.
herrjott - 5. Mär, 10:39
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